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Josef Stump

Eines meiner Hobbys ist, alte Zeitungen im Staatsarchiv auf Musikalisches durchzuforschen. Leider braucht man für ein Jahr ca. 2 Stunden und Zeit habe ich nicht viel! Zudem interessieren mich die Erzählungen von früher. Hier ein paar Dinge, welche ich mit meinem Vater zusammengetragen habe.

  Josef Stump hatte viele Stücke komponiert. Er war wohnhaft in Ingenbohl, Steinen, im Aargau und in Schönenbuch.
Ca 1911-1914 nahm er mit Xaver Betschart (genannt Güchler, nach mündlicher Überlieferung bei der Aufnahme noch nicht 20, also eher vor 1912) 18 Titel auf Schellack auf.

Inserat von Hermann Lott für die Schallcks von Stump-Betschart 19.09.1919.

  

Xaver Betschart (Güchler), der Begleiter Stump's Aufnahmen von 1911.

24. Juli 1936 in den USA
vl: Joe Reichmuth, Martin Betschart und mit der Wiener-Nussbaumer der Xaver Betschart-Immoos (Güchler), welcher 1911 Josef Stump auf den Schellack-Aufnahmen begleitete. Laut Martin Nauer sen (Örgelidokter) habe er an seiner Nussbaumer die Schrauben ein wenig gelöst, weil sie so "Bhabe" mit de Luft gange sig.


Ca 1919-1921 nahm er mit Balz Schmidig 15 Titel auf Schellack auf.

Inserat von Hermann Lott am 11.04.1922.

Im Sommer war er vielmals auf dem Stoos z'Alp. Im Hintergrund kann man die Mythen erkennen. Das Foto wurde wahrscheinlich östlich des heutigen Sporthotels aufgenommen.

von links
Gigler Blum, Franz Betschart, unbekannt, Josef Stump

Gigler Blum und Josef Stump

 

 

 

 

 

Todesanzeige im Bote der Urschweiz vom 2.4.1929

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachruf des Vaters (Melchior) von Josef Stump im Bote der Urschweiz vom 02.01.1920.

 

 

Melchior Stump war ein ausgezeichneter Alphorn- und Büchelbläser, der in der Gegend rund um den Stoos wohlbekannt war und an den Wettspielen an Älplerfesten und Sennenchilbenen stets den ersten Preis davontrug, was hier nun wenigstens einen schriftlichen Beweis bekommt!
Da gseht me au dr Franz Betschart (Gross Franz / Güchler) mit 22gi scho zvorderst i de Rangliste!

Bote der Urschweiz am 12.08.1893

Melchior Stump war ein ausgezeichneter Alphorn- und Büchelbläser, der in der Gegend rund um den Stoos wohlbekannt war und an den Wettspielen an Älplerfesten und Sennenchilbenen stets den ersten Preis davontrug, was hier nun wenigstens den zweiten schriftlichen Beweis bekommt!

Bote der Urschweiz am 04.08.1894

Todesanzeige vom Bruder des Josef Stump
Bote der Urschweiz am 30.10.1918 und am 16.11.1918

  Kompositionen von Josef Stump:

  {nach Stump-Schmidig}


Ä Gmüetliche, Abendfrieden (früher Gersauer Mazurka), Älplers Feierabend (früher Rossbergler-Ländler) später bei Kasi Geisser "Wenn ein Ländler ertönt", beim Yberger HD "Sihlseebuebä" und bei den Gebrüder Born "s'Lisi walzt eine mit em Franz", Älplers Lust, Auf den Mythen (Teile s'Gitzitrichäli), Auf der Fronalp, Auf der Wanderung, Auf Etzels Höhen, Chilbi-Läbä, Dr Huserstock, Dur d'Mängass apä, Echo vom Frontal, Echo vom Mythen, Echo vom Urmibärg, Einsiedler-Meiteli, Em Romi sinä, En Hoselupf, {Erinnerungen an Josef Stump}, {Frävler-Ländler}, Geissler-Schottisch, Gruss an die March, {Herzensbängeli}, Holzschuhtanz, Dr Ibächler (Ibacher-Waldhüttli-Marsch), Im Alpstübli, Im Nägälis Gärtli (s'Nägelisgrätli), Landammanns-Freude, Liendschä-Seebis-Freud, Marsch der roten Grenadiere (Dr Grenadier), Muotathaler-Gäuerler, Mys lieb Dörfli, Rigirosen, Schwingä und Örgälä, Schwyzer Heimweh, Schwyzergmüet (Schwyzermuet), s'Vreneli, Tanzbödäler, Typisch Josef Stump, Uf dr Fronalp, Waldstätten-Schottisch, Yberger-Buebä, Zogä-Buebä, ….

 

Balz Schmidig

  Balz Schmidig - Josef Stump
Balz Schmidig mit 3 Morschächlern als Echo vom Fronalpstock
Nachruf Balz Schmidig
  Kompositionen von Balz Schmidig:

  {nach Stump-Schmidig}


Die Alte hend'ä, Andenken an Josef Stump, Auf einsamen Wegen, De Suworow, Dr Bismark, Dr Muggetanz, {Erinnerungen an Josef Stump}, {Frävler-Ländler}, Frühlingszauber, Gruss aus Morschach, Gruss aus Schönenbuch (Trad. nach B. Schmidig), Heimweh, Hellblau, {Herzensbängeli}, Ibach-Schönenbuch, In Märtel's Bude, Kugelrund, Mir trinket nu Eine, Rittersporn, Schön stahblibä, Suber fertig, Us em Änglez, ….

 

Weitere Fotos

 

Zürcher Harmonika Duett
Schwyzerorgel Duett
Schwyzer Akkordeon Duett
Handharmonikaduett Zürich

Edi Erni - Roman Stadelmann (Aufnahmen ca. 1920/22, evt schon 1914)

Edi Erni (1895 - 1953)

Kapelle Stadelmanns Urchigä:

Heiri Meier Klarinette,
Romann Stadelmann Handorgel,
Karl Eichhorn

LK Die Urchigä (Mitte 20er Jahre):

Emil Christen Geige
Roman Stadelmann Handorgel
Kasi Geisser Klarinette

 

Kasi Geisser ganz links und der 2te von links ist Josef Zgraggen mit dem Echo vom St. Gotthard

Urner Handorgel-Duett, 1923 & 1924/26
links Xaver Grossholz / rechts Josef Zgraggen


(später auch andere Besetzungen)
LK Echo vom St. Gotthard, 1923 (Geisser, Zgraggen, Grossholz)
HD Wisi und Sepp, 1924 (Josef Zgraggen - Alois Dittli)
Urner LQ & Urner HD, 1929 (Xandi Imholz - Xaver Grossholz)
LK Echo vom Gotthard, 1929 (Leitung: Josef Zgraggen)
Urner Original Handorgel-Duett, 1929 (Josef Zgraggen - Alois Dittli)
Urner Original Handharmonika-Duett, 1931 (Josef Zgraggen - Alois Dittli)
Echo vom St. Gotthard, 1931
Urner Handorgel-Duett, 1932 (Xandi Imholz - Xaver Grossholz)
Schwyzerorgel-Duett, 1943 (Xaver Grossholz - Ernst Grossholz)

Kapelle Born (ca.1926):

Emil Born
Paul Moser
Fritz Born

Dominik Schuler vorne links und Josef Tonazzi hinten links

Unbekannt - Josef Tonazzi, ein Mitspieler von Balz Schmidig

Bernhardin und Franz Schmidig (z'Lunnis)
Anekdote:
Franz Schmidig war in jungen Jahren einige Male zu Fuss bei Augustin Betschart auf dem Urmiberg, um de "Pitschä-Stil" e chli z'lose.....

Martin Nauer und Balz Schmidig jun

Josef Wiget

Ernst Inglin

Ernst Inglin

Ernst Inglin & Köbi Züger

Gwerder Josef (Grossvater von Dany Gwerder)
mit Schmidig Paul (Rossberg)

Paul Suter, Rees Gwerder und Thomas Marthaler

Inserat im March Anzeiger vom 30.12.1921 über das Handorgelwettspiel
(Im Bote der Urschweiz war fast gleichzeitig das Gleiche erschienen)

Inserat im March Anzeiger vom 13.01.1922 über das Handorgelwettspiel

Rangliste im March Anzeiger vom 17.01.1922 über das Handorgelwettspiel
(Ich habe schon vom Achermann, Schuler, Kessler gehört. Kennen tut man sicher den Inglin Ernst - bester Schwyzerörgeler im Wettbewerb -, den Stadelmann Roman und Franz Feierabend. Sicherlich fehlen Josef Stump, Balz Schmidig, Josef Zgraggen und weitere!)

Bericht im March Anzeiger vom 20.01.1922 über das Handorgelwettspiel.

Leider habe ich in den Folgejahren keine weitern Inserate oder Ranglisten gefunden (evt fand das Wettspiel in einem anderen Kanton statt?).

 

 

Franz Betschart

Franz Betschart aus Ingenbohl war wohnhaft in Unterschönenbuch (Oberigs).  Er war einer der besten Schwinger seiner Zeit und sein Bruder Xaver hat 1908 am Eidgenössischen das Steinstossen mit Rekord gewonnen. Allgemein wurde den "Güchlern" eine unwahrscheinliche Kraft  zugesagt.
Originaltext aus der Steinstosserchronik:
"Sowohl beim Stossen mit dem 40 Kilo Stein, wie mit dem Unspunnenstein waren die Schwyzer seit jeher Meister, was in den nachfolgenden Ranglisten eindeutig zum Ausdruck kommt. Die Weite von 4.05m die am Eidg. Schwing- und Älplerfest 1908 in Neuenburg von Xaver Betschart aus Ingenbohl mit dem 40 Kilo Stein erzielt wurde, ist seit her nie mehr offiziell erreicht worden."

Der Nachbar von Franz Betschart (Franz Müller) erzählte noch einige Geschichten über ihn. Eine war folgende:
"Franz Betschart hatte im Lagerhaus in Ingenbohl für 50 Rappen eine Eisenbahnschiene von etwa 500Kg auf einer Schulter getragen. Er habe dann aber noch lange über Schulterprobleme geklagt".
Ebenso hat er einmal ein Klavier von Morschach aus durch den Stooswald auf den Stoos getragen.

Heute wohnt Alois Lüönd von den Mosibuebä in diesem Haus. Bei der Renovation kamen noch Erinnerungen an Franz Betschart zum Vorschein.
Herausforderung als Zeitungsinserat vom National-Zirkus anno 1900.

 


Grossinserat im Zürcher Tagesanzeiger vom 12. Mai 1900
500 Franken in der damaligen Zeit für denjenigen, der Franz Betschart auf den Rücken werfen konnte. Den Überlieferungen nach ist es keinem gelungen.

 

Bericht am 27.07.1898 im Bote der Urschweiz über das Rigischwingen.
(Franz Betschart, Ingenbohl: 2. Rang im Schwingen, 1. Rang im Steinstossen kleiner Stein)

Bericht am 27.07.1898 im March Anzeiger über das Rigischwingen.
(Franz Betschart, Ingenbohl: 2. Rang im Schwingen, 1. Rang im Steinstossen kleiner Stein)

Bericht am17.08.1898 im Bote der Urschweiz über das Eidg. Schwingfest in Basel.
(Franz Betschart, Ingenbohl: 4. Rang im Schwingen, 3. Rang im Steinstossen aus dem Stand /
Franz Betschart, Arth war 8. im Schwingen, 3. Steinstossen mit Anlauf und 1. im Steinstossen aus dem Stand)

Bericht am 07.07.1900 im Bote der Urschweiz über das Nordostschweizerische Schwingfest.
(Franz Betschart, Ingenbohl: 1. Rang im Schwingen, 1. Rang im Steinstossen kleiner und grosser Stein!)

 

Nachruf: Franz Betschart, ehemals Kapellvogt, Schönenbuch ("Gross Franz" Güchler)

Am eidg. Bettag, 18. September 1949, habens einen Mann zu Grabe getragen, der es wohl verdient hat, dass man seiner auch in dieser Zeitung ausführlicher und ehrend gedenkt; war er doch ein währschafter Bauer, ein aufrichtiger Freund, konservativ vom Scheitel bis zur Sohle, der überall wohlgelitten und zeitlebens Abonnent und ein eifriger Leser der "Schwyzer Zeitung" gewesen. Es ist dies Herr alt Kapellvogt Franz Betschart-Betschart.
Sein Vater war der ältern Garde noch bestbekannte Herr Melk Betschart (1839-1915) und die Mutter, die Elisabetha, geb. Holdener vom Feld, die anno 1945 im hohen Alter von 95 Jahren (1850-1945) daselbst verstorben ist. Der liebe Verstorbene war 1871 geboren und war der älteste einer zehnköpfigen Kinderschar. Unmittelbar nach seiner Geburt kaufte der Vater die Liegenschaft "Kapf" auf Morschach, wo dann dort in der Folge alle seine Kinder die Schule besuchten. 1888 wurde der "Kapf" verkauft und die Familie siedelte sich hierauf wieder im Feld dahier an und bewirtschaftete erfolgreich auf verschiedenen Werk- und Pachtliegenschaften. 1900 machte sich Franz Betschart selbständig, erwarb käuflich von Herr Doktor Bommer das Bergheimet "Obrix", baute einen Stall hierauf und wusste hiernach dieser Liegenschaft die höchsten Erträge abzubringen. Hierbei kam ihm seine Bärenkraft, der er sich füglich hätte rühmen können, sehr zu statten. Bald nach Kauf dieses stotzigen Heimetlis riss ihm Unwetter einen gewaltigen Schlipf aus dem steilen Gelände und eine Unmenge Erdmaterials ergoss sich in die Tiefe, über die Gemeindestrasse hinaus. Aber unentwegt und ohne behördliche Hilfe suchte er sofort den Schaden wieder gut zu machen und kaum nach Jahresfrist hatte er alles entflohene Material im Korb hinaufgetragen, dann ausgeebnet und den Boden wieder kulturfähig gemacht. 1907 erwarb er noch das sogenannte "Nühüslersweidli" auf dem Stoos und wirtschaftete auch dort dargestallt, dass es zu einem schönen ertragreichen Bergheimet wurde. 1928 verkaufte er dies an Herr Franz Xaver Suter, Oberschönenbuch.
1901 verheiratete er sich mit Fräulein Kreszentina Betschart aus dem Ried-Muotathal, die ihm eine liebe fürsorgende Gattin wurde. Leider blieb die Ehe kinderlos und Frau starb 1938 plötzlich am Schlagfluss, was für ihn ein ungemein schwerer Schlag bedeutet, den er nicht verschmerzen konnte (Kresenz Betschart-Betschart, 1880-1938).
Der "Gross Franz", wie der liebe Verstorbene allgemein genannt wurde, nannte eine riesige Kraft sein eigen. An den eidgenössischen Schwingfesten war er vielfach der Beste im Steinstossen und blieb viele Jahre Sieger in diesem Fach. Als Schwinger hatte er an den "Eidgenössischen" immer einen guten Namen und belegte schon den zweiten Rang (Basel 1898). Wegen der Kraft hat Betschart selig niemand gefürchtet. Dies brachte ihm nicht nur schwyzerischen, sondern schweizerischen Ruf, ja gegen die Jahrhundertwende (1900) wusste der Schweizerische Nationalzirkus ihn für einen Sommer als den stärksten Mann der Schweiz zu verpflichten, was für das Unternehmen eine Glanznummer sondergleichen bedeutete. 1000 Franken wurden all jenen geboten, die ihn im Schwingen und Steinstossen zu überbieten vermochten. Aber niemand konnte sich des Geldes habhaft machen, der grosse Schwyzer blieb unbesiegbar. Beim gleichen Unternehmen hat er sich 14 ½ Zentner (725 kg) angehängt getragen und obwohl viele dies versucht, hat es ihm keiner nachgemacht. Mancher wäre ob solcher Leistung stolz gewesen oder so geworden, nichts all dem beim "Gross Franz". Er redete auch nie hievon, ohne er sei hiezu veranlasst worden, aber gar bald leitete er das Gespräch wieder auf andere Bahnen, so bescheiden war sein stetes Auftreten. Wie er auch den Beamtungen abhold gewesen, so hat er doch auf Drängen seiner Freunde und der Kapellgenossenschaft die Obhut der St. Wendelinskapelle übernommen und zwar in einer Zeit, die ebenfalls ein starker Mann brauchte. Was er in dieser Zeit geleistet hat, als die Gottesdienste sistiert und die Kapelle geschlossen werden sollte, bleibt zum ewigen Gedenken und sichert ihm den Dank weit über sein Grab hinaus. Nun hat der Allbezwinger Tod dem rastlosen und immer tätigen Franz Betschart sein Ziel gesetzt. Ein Hirnschlag hat ihn befallen, dem er am dritten Tag erlag 15. September 1949).

Verfasser: Franz Auf der Maur (Wendelstubli), erschienen in der "Schwyzer Zeitung"

 

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